Sri Lanka – Malaysia – Australien – Malaysia – Indonesien

In mehr als 8 Wochen haben wir definitiv eine Menge erlebt, gesehen und wahnsinnig viele Flugmeilen abgerissen. Puh! Ehrlich gesagt ist es auch ganz schön anstrengend so viel zu fliegen. Aber es ist umso schöner anzukommen, wo auch immer es dann ist.

Als ich klein war habe ich Leute beneidet, die Vielflieger waren. Ich dachte es ist ein aufregendes Leben. Flughäfen hatten Magie. Für eine kurze Zeit wollte ich sogar mal Stewardess werden. Irgendwann las ich dann etwas über eine gewünschte Mindestgröße, die ich nicht erreichte. Freunde lachten nur über die Idee, dass ich „Saftschubse“ werden wollte…! Aber es roch doch nach Freiheit. Heute duftet es doch eher nach schlechter Luft, Schweiß und einer Mischung aus Pups und …,ach vergessen wir das besser.

Ich mag fliegen und das gesamte „Airport-Security-Ding“ nicht mehr. Es geht mir auf die Nerven. Total praktisch, wenn man gerade auf Weltreise ist☺. Kürzlich am Flughafen in Kuala Lumpur gab es plötzlich (3 Wochen vorher nicht)(irgendwann muss es ja anfangen☺)die Reglung, dass auch leere Flaschen nicht mehr durch den Securitycheck dürfen.

Es dürfen im Abflugbereich auch keine Flaschen mehr erworben werden!

Weil? „New rule, Mam!“

Also konnte man jetzt Wasser in Bechern kaufen. Mit Deckel. Diese Deckel, wo das Loch für den Strohhalm eingestanzt wurde. OKEE! Ich war erstaunt. Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist umständlich, mit einem vollen Wasserbecher, Handgepäck etc. in ein Flugzeug zu steigen, ihn zu deponieren (zwischen den Füßen, denn der Tisch bleibt ja geschlossen). Ich hoffe, diese Regel wird optimiert.

Wo wir schon beim Flughafen Smalltalk sind: Auf unserem Flug kürzlich nach Melbourne sind wir fast erfroren. Das hatte ich auch noch nicht. Ist ja schon manchmal kühl, weiß man ja auch. Deshalb habe ich schon immer einen Hoody und einen Schal dabei. Aber diesmal mit AirAsia glich es einer Tiefkühltruhe. Jeder hat sich so klein gemacht wie es ging, es war rattenkalt.

AirAsia verkauft nicht nur Getränke und Mahlzeiten an Board, nein auch die Decken auf Langstreckenflügen müssen käuflich erworben werden. Das finde ich, ist ziemlich schlau! Von da ab verstand ich auch die Sache mit der Temperatur an Board.

Da wir in Australien den Winter erwischt hatten, waren wir „klamottentechnisch“ für den Rückflug vorbereitet. So! Billige Plastikdecke nicht mit uns! Wir hatten chinesische Qualitätsbaumwolle aus dem K- Mart in Melbourne um uns☺ Ihr werdet es mitbekommen haben, wir waren in Australien mit dem Campermobil unterwegs. Ja, ja ich weiß, es ist ja Winter…

Deshalb haben wir auch ein Extra Set Bettdecken und Wärmflaschen von meiner Freundin aus Melbourne mit auf die Reise genommen. Sehr gute Idee! An den anderen Abenden, wo der Wetterbericht Temperaturen um den Gefrierpunkt ansagte, haben leere Milchcontainer mit heißem Wasser befüllt, die kalten Füße aufgewärmt. Man wird erfinderisch, wenn es kalt ist. Wenn morgens das Wasser im Wasserhahn einfror, warteten wir bis es die Sonne es wieder taute. Temperaturunterschiede in diesen Wüsten ähnlichen Gebieten sind faszinierend. Tagsüber konnten wir manchmal sogar noch ein T-Shirt tragen, wenn es nicht regnete.

Es hat aber Spaß gemacht. Es war wieder so ein „Komfortzone Ding“. Wir haben uns in unserem Jucymobil gut eingerichtet. Campküchen genutzt, spektakuläre Orte besucht, ausgestorbene Orte aufgefunden. Nette, interessante Leute getroffen und hunderte von Kängurus gesehen. Die Natur in Australien ist der Hammer. Wir kommen bestimmt mal wieder. Nur nicht im Winter.

Wir haben es offensichtlich völlig vergeigt. Visum verpeilt! Jetzt haben wir nur 30 Tage.

Nach einem weiteren Stopp für eine knappe Woche in Kuala Lumpur, sind wir auf Bali. Wir haben Halbzeit. Die Wochen verfliegen. Wahnsinn. Hier in Indonesien wollten wir die nächsten 8 Wochen bleiben.

Leider, leider haben wir die Geschichte mit dem Visum „On Arrival“ irgendwie verpeilt. Schlicht und einfach haben wir es nicht bekommen. Wir haben gleich 2 Zollbeamte um Rat gefragt, wollten wissen,wo wir hier genau vor(!) der Einreise das Visum erwerben können…

Shit happens. Ach, jetzt ist es auch egal, es gab offensichtlich Kommunikationsprobleme, mit folgendem Fazit: Wir haben nur den Stempel mit „30 Tage Indonesien“ in unserem Pass.

Das war traurig und ärgerlich. Aber hilft ja auch nicht weiter. Der Visa Run über Kuala Lumpur ist für uns 4 einfach zu teuer und dazu hat auch keiner Lust! Die Sachen mit den extra Flugmeilen☺.

Mehr geht nicht. Wir müssen ausreisen. Was passiert mit unserem Plan nach Sulawesi zu reisen? Müssen wir jetzt komplett alles über Board werfen? Ja, so wird es wohl sein. Die Welt wird nicht untergehen und Sulawesi wird auf uns warten. Also zieht die Karawane weiter!

Ursprünglich wollten wir das Reisetempo drosseln, uns ausruhen. Einfach lange bleiben.

Die erste Woche auf Bali haben wir dann genutzt um uns alle mal so richtig zu nerven. Nicht einfach, wenn man nicht ausweichen kann. Die Kinder haben Heimweh nach 8 Wochen. Vermissen die Schule(!!!!!!!!!) und die Freunde. Hier sind auch leider keine Spielgefährten. Das ist natürlich blöd, war aber zu erwarten. Jetzt müssen wir unsere Kommunikationsskills innerhalb der Familie bis ins Detail nutzen☺. Der Zusammenhalt zwischen uns ist aber stark. Das schaffen wir, indem ein entsprechender Tagesablauf mit viel Ruhe her muss. Der Grad zwischen Ruhe und Langeweile ist ein schmaler. Doch ein bisschen positive Stimmung und leckeres Essen hilft hier auch, Ruhe in das Halbzeittief zu bringen.

Zur Zeit ist es ziemlich zäh mit dem Schreiben. Es fließt einfach nicht. Wir sind mit uns beschäftigt und der Kopf braucht Ruhe. Der Ebookreader ist noch voll, andere Dinge sind wichtiger. Der Fokus wendet sich zum Wesentlichen. Das ist völlig OK, sogar gewünscht und sehr befreiend. Wenn ihr mehr lesen und sehen wollt: besucht uns einfach auf www.facebook.com/krislunemann oder www.Instagram.com/krislunemann/.

Wir freuen uns und ihr seit herzlich Willkommen.

Mittlerweile sind wir umgezogen innerhalb Balis. (Auch schon wieder über eine Woche her) Die erste Woche verbrachten wir in Canggu im Süden der Insel. In unserer Welt war es Ätzend. Nix für uns. Der Verkehr war der Wahnsinn. Moped fahren für mich eher eine Qual als ein Spaßfaktor. Viele Touris und Gewusel.

Wir haben gesucht und gefunden: REISEFAMILIEN!

Über Facebook haben wir eine Digitale Nomaden (Reisefamilie- die immer reist) kennengelernt, sind zu ihnen nach Amed gezogen.

Wir sind glücklich. Kommen zur Ruhe. Genießen den Ort.

WIR SIND! EINFACH! ANGEKOMMEN.

Heute Nachmittag haben wir z. B. mit zwei deutschen Reisefamilien Zeit am Pool genossen. Oder frischen Fisch am Strand gegrillt.

Die Welt bewegt sich. Es ist toll. Als wir 2011 das erste Mal mit unseren Kindern für ein Viertel Jahr Asien bereisten, haben wir zwar auch Weltreisende getroffen, doch jetzt ist die Anzahl derer, die reisen und diesen Lifestyle auch leben enorm gewachsen. Viele arbeiten online, sind so flexibel und entdecken die wildesten Orte dieser Welt zusammen als Familie.

Ihr denkt, wir wären exotisch? Weit gefehlt. Aber wirklich.

Glücklich bin ich übrigens, denn Neo hat einen anderen Jungen aus einer der Reisefamilien getroffen. Er ist 13! Die Jungs sind begeistert, waren schon schnorcheln, haben kleine GoPro Filmchen gemacht und verbringen offensichtlich auch gerne ihre Zeit zusammen, in dem sie Minecraft spielen☺. Der neue Freund (13) reist gerade seit 9 Monaten mit seinen Eltern durch die Welt. Von Südamerika über Polynesien, Neuseeland etc. nach Bali. Es ist so ein Mehrwert für Kinder zu reisen. Es gibt soviel Input an Wissen, an Selbstbewusstsein und einem ganz offenen Gefühl für Kulturen, Lebensbedingungen und dem eigenen Platz in der Gesellschaft. Ich wünschte es würde den reisewilligen Familien mit schulpflichtigen Kindern erleichtert werden, diesem Wunsch nachzukommen.

In den nächsten zwei Wochen kommen weitere Reisefamilien mit Kindern.

Dann wird es voll und toll für uns die Kinder hier in Amed. Alles über Facebook oder Instagram „connected“ ☺. Das können unsere Familien zuhause immer noch schwer glauben und auch einschätzen, dass das hier und heute so einfach geht.

Morgen besuchen wir eine weitere Familie mit Kindern, auf der nahegelegenen Insel Gilli Air, bleiben für 4 Tage und kommen dann zurück zum „Clan“, der schon in Amed eingetrudelt ist.

Lernen ist bei uns ein großes Thema! Homeschooling auf der Reise klappt mit Anstrengung wie ich finde. Ich hatte es befürchtet. Kannte ich doch die Umstände schon von der letzten langen Reise. Ich habe über meine Ansprüche nachgedacht. Die muss ich ändern, damit hier wieder mehr Motivation in die ganze Geschichte kommt.

Es passieren aber auch Sachen… Darf man den Lehrern gar nicht erzählen. Früher hätte ich das in der Schule als schlechte Ausrede benutzt.

Erst in Australien konnten wir Neos 17 Seiten Projektarbeit ausdrucken lassen. Es war nicht möglich in Sri Lanka. Auf jeden Fall nicht da, wo wir fragten. Kein Drucker, kein Papier oder keine Patrone. Das volle Programm.

Endlich hatten wir den Ausdruck in der Hand. Fuhren mit dem Jucy Camper bei Sturm und Regen durch die Gegend. Leider kommt im Wagen alles so ziemlich in Bewegung, wenn plötzlich bei Sturm beide Seitentüren öffnen und es in Strömen regnet. Da war dann ein Teil über die Klippen der Great Ocean Road verteilt und einige Seiten lagen voll in der Pfütze. Tja, Shit happens. Keine Ausrede☺

Neo bearbeitet gerade in Mathe das Thema Winkel. Deshalb haben wir ja auch das Geodreieck dabei. Glücklicherweise hat er viele seiner Aufgaben geschafft und auch verstanden. Das Geodreieck hat jetzt plötzlich keine Zahlen mehr. Es ist ein fast klares Stück Plastik geworden. Alles hat sich abgelöst. Bestimmt durch die ätherischen Öle im Mückenschutz oder durch die Sonnenmilch. Irgendwie kam es damit in Berührung. Der Zirkel ist verbogen. Schon mal ein Geodreieck und einen neuen Zirkel hier gesucht? Das findet man hier auch, sieht ähnlich aus wie ein Zirkel und das Geodreieck ist rund! Aber geht schon irgendwie oder halt auch nicht. Da muss der Anspruch halt mal runter geschraubt werden und die Kinder lernen mal zu schätzen, wie toll unser Schulmaterial ist.

Jetzt lernen wir diesen Teil aber komplett online. Super App gefunden. Für alle die Interesse haben, es ist zwar auf Englisch aber wirklich eine tolle App: Khan Academy! Alle Themen…ich bin begeistert zumal es auch noch kostenlos ist.

Bei Milla läuft es ähnlich. Sie muss mich nicht mehr als Lehrerin ertragen, ich darf nur Mama sein. Sie lernt jetzt online. Das ist viel besser. Wir nutzen ein Programm, dort hat sie zu jedem Thema tolle Videos und Übungen und versteht es wirklich besser, als wenn ich es ihr erklären soll. Das nimmt für mich den Stress raus. Wir haben eigentlich viel zu viel an Schulsachen mit. War auch gut gemeint von mir. Doch es ist Quatsch. Sie sind beide soweit im Thema. Alles gut. Keiner von beiden muss meine Ansprüche erfüllen. Es sind nämlich nur meine Ansprüche und meine dahinter stehenden Ängste. Ich vertraue. Nicht immer einfach, aber einen Versuch wert☺

Wir senden schöne Grüße aus Indonesien!

Die Lunemänner und Lunefrauen